Versicherte der Ersatzkassen und anderer Kassenarten haben erstmalig in Deutschland die Möglichkeit, auf einer Internet-Plattform über kritische Ereignisse, aber auch über positive Erfahrungen in der medizinischen Versorgung anonym und in strukturierter Form zu berichten. Diese Schilderungen sollen genutzt werden, um aus den Erfahrungen der Versicherten zu lernen und die Patientensicherheit zu verbessern. Das System wurde im Auftrag der Ersatzkassen entwickelt und ist ein zunächst auf zwei Jahre angelegtes Pilotprojekt.
Ob im Krankenhaus, in der ambulant-ärztlichen Versorgung oder in einer Pflegeeinrichtung: In den überwiegenden Fällen läuft die Behandlung problemlos. Doch manchmal kommt es zu kritischen Ereignissen oder auch vermeidbaren Fehlern. Das können beispielsweise Medikamentenverwechslungen, falsch gedeutete Symptome oder das unbeabsichtigte Hinterlassen eines Tupfers bei einer Operation sein. Aus diesen Erfahrungen können alle an der Gesundheitsversorgung Beteiligten lernen. Deshalb haben der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) und seine Mitgliedskassen im Februar 2024 das Portal "Mehr Patientensicherheit" online gestellt.
Die Berichte werden von Expertinnen und Experten der Deutschen Gesellschaft für Patientensicherheit analysiert und erst dann in anonymisierter Form veröffentlicht. Zudem werden Handlungsempfehlungen und Maßnahmen abgeleitet, die die Sicherheit der Patientinnen und Patienten erhöhen, wie der "Tipp des Monats". Auch Einrichtungen des Gesundheitswesens wie der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), die Bundesärztekammer und Hersteller von Medizinprodukten und Pharmazeutika sollen künftig über die Ergebnisse informiert werden. Ziel ist es, durch die systematische Einbeziehung der Versicherten wertvolle Impulse zur Verbesserung der Versorgung zu erhalten.
Link zum Portal: mehr-patientensicherheit.de