Finja besucht seit März 2020 unsere Einrichtung und wurde als Zweijährige im U3-Bereich eingewöhnt. Im Vorfeld wurde für das Kind durch Eltern und Kita ein Integrationsantrag beim zuständigen Jugendamt im Landkreis gestellt und außerdem durch die Eltern Hilfsmittel wie z.B. der Therapiestuhl für die Kita besorgt, um für das Kind geeignete Rahmenbedingungen für den Kita-Alltag zu schaffen. Im U3-Bereich ging es für Finja, genauso wie für viele andere U3-Kinder, zunächst darum, den Alltag in einer Kita kennenzulernen und mit neuen Bezugspersonen in Kontakt und in Interaktion zu kommen. Mit fortschreitendem Alter wechselte auch Finja - genau wie andere Dreijährige - in den Ü3-Bereich der Kita. Um ihr den Übergang so leicht wie möglich zu machen, bekam sie zunächst die Möglichkeit, stundenweise die zukünftige Gruppe zu besuchen, um die neuen Bezugspersonen, die Kinder, die Geräusche, die Stimmen und den Raum wahrnehmen und kennenlernen zu können. Damit konnten wir auch immer der Tatsache gerecht werden, dass Finja mitunter schnell ermüdet und in der Regel über den Vormittag - bis zum heutigen Tag - Schlaf benötigt.

Finja ist eines von mehreren Integrationskindern und anerkanntes Gruppenmitglied mit besonderen Absprachen und Regeln in ihrer Gruppe und im Haus. Beispielsweise besteht die Regel, dass man Finja gegenüber sagt, wer man ist, bevor man mit ihr in Kontakt tritt, bzw. immer mit ihr spricht und ihr mitteilt, was man als nächstes tut, wie z.B., dass man ihr etwas zu trinken anreicht. Auch ist es mittlerweile gut möglich, mit Finja zu kommunizieren, ob sie gerne einmal umgelagert werden möchte auf einen Sitzsack oder ob sie ein wenig Musik hören möchte.

Im Verlaufe der Zeit haben für Finja immer mehr Hilfsmittel Einzug in unsere Einrichtung gehalten, wie beispielsweise der Talker, der Stehtrainer und die Orthesen, die von den Eltern organisiert und bereitgestellt wurden. Aber auch im Haus gab es Veränderungen und Anschaffungen mit der Installation einer Rampe zum Gebäudeeingang sowie die Wegbarmachung innerhalb des Gebäudes und darüber hinaus einen hydraulischen Wickeltisch, um das betagte Gebäude so barrierefrei wie möglich zu machen.

An Gruppenaktivitäten oder Einzelaktivitäten kann Finja im Rahmen ihrer Möglichkeiten teilnehmen. Dies ist von ihrer Tagesform abhängig und bedarf besonderer Absprachen im Team. So kann es mitunter vorkommen, dass ihre Gruppe auf dem Außengelände bereits spielt und Finja im Gebäude schläft und erst später draußen wieder zu ihrer Gruppe dazustößt.

Dennoch sind wir bestrebt, Finja an allen Angeboten wie Stuhlkreis, Aufenthalte im Freien, Feiern und Ausflügen teilhaben zu lassen.

Finja ist eine Bereicherung für unsere Einrichtung. Alle Akteure sind im Umgang mit Finja sehr sensibel und die Kinder im Haus gehen sehr liebevoll mit ihr um. Oft entstehen bei den Kindern Fragen zu Finjas Allgemeinzustand, die entweder situationsgerecht oder aber auch im Stuhlkreis besprochen werden. Auch innerhalb des pädagogischen Teams findet ein regelmäßiger Austausch statt, und es wird täglich besprochen, auf welche Art wir Finja in die Aktivitäten einbeziehen können. Mit den Eltern sind wir in regem Austausch sowohl in Tür-und-Angelgesprächen als auch gezielt zur kindlichen Entwicklung oder zu besonderen Anlässen. Sehr schön finden wir auch, dass - ebenfalls regelmäßig - Austausch und Kooperationen mit Frühförderung und anderen externen Akteuren stattfinden, um Finja eine Hand in Hand greifende Förderung bieten zu können.

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