Abschluss ohne Schlussstrich: iBoB – ein Projekt mit Folgen
Marburg, 14. Februar 2020 Nach dreieinhalb Jahren findet das Projekt iBoB - inklusive berufliche Bildung ohne Barrieren - des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS) seinen Abschluss. Projektziel ist die gleichberechtigte Teilhabe der bundesweit etwa 60.000 blinden und sehbehinderten Erwerbstätigen an beruflicher Weiterbildung. Bei ihrer Abschlusskonferenz am 3. Februar in Frankfurt am Main zogen Projektverantwortliche und Kooperationspartner Bilanz und wagten einen Ausblick. Rund 50 Vertreter von Arbeitsagenturen und Jobcentern, Hochschulen, Berufsförderungswerken, EUTB-Beratungsstellen, Schwerbehindertenvertretungen, Bildungsanbietern und der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe nahmen an der Konferenz teil.
In ihrer Keynote mit dem Titel „Wertigkeit beruflicher Weiterbildung in der digitalen Transformation“ berichtete Birgit Eiber, Leiterin der Koordinierungsstelle „Inklusion in der Bundesagentur für Arbeit (BA) und am Arbeitsmarkt“, von den ersten Erfahrungen mit dem seit einem Jahr gültigen Qualifizierungschancengesetz. Sie unterstrich die Notwendigkeit beruflicher Anpassungsweiterbildungen im Kontext von Digitalisierung und demographischem Wandel. Diese werden mit dem neuen Gesetz stark gefördert. Frau Eiber betonte: Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen gehört zum Selbstverständnis der BA und wird auch im Rahmen der Entwicklung der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) von ihr verfolgt. Daher versucht die BA zurzeit im Kontakt mit dem zuständigen Bundesarbeitsministerium (BMAS) die digitale Barrierefreiheit als Kriterium für die Zertifizierung von anerkannten Weiterbildungen (AZAV) durchzusetzen.
Im zweiten Teil der Konferenz wurden die Ergebnisse des vom BMAS aus Mitteln der Ausgleichsabgabe geförderten Projektes aus Sicht von Nutzerinnen und Nutzern sowie Kooperationspartnern beleuchtet. Entwickelt wurden in iBoB unter anderem die erste bundesweit barrierefrei nutzbare Weiterbildungsplattform mit zahlreichen barrierefreien Angeboten zur beruflichen Weiterbildung. Ein systematisches Anforderungsprofil für barrierefreie Weiterbildungsangebote soll zusammen mit Bildungsanbietern als Standard verbreitet werden. Für blinde und sehbehinderte Nutzer wurde das webbasierte Kompetenzcoaching KODE erprobt, ebenso ein Peer to Peer-Mentoring sowie eine spezialisierte Weiterbildungsberatung. Angebote wie Weiterbildungsplattform, Mentoring oder Beratung (https://weiterbildung.dvbs-online.de) werden vom DVBS fortgeführt und können damit auch nach dem Projektende abgerufen werden.
Savo Ivanic
Linktipps:
- Ausführliche Zusammenfassung der Projektergebnisse
- Deutschlandfunk „Campus & Karriere“ über iBoB und barrierefreie berufliche Weiterbildung
Kontakt
iBoB - inklusive berufliche Bildung ohne Barrieren
c/o DVBS e.V.
Frauenbergstraße 8, 35039 Marburg
Telefon: 06421 94888-33
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