Von Werner Wörder

Gemeinsam mit der Carl-Strehl-Schule Marburg veranstaltete der DVBS im Jubiläumsjahr der Brailleschrift am 26. Mai in der blista erstmals einen Vorlesewettbewerb für blinde Schülerinnen und Schüler. Vier blista-Schülerinnen aus den Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 hatten den Mut, vor Publikum in der Aula einen ihnen unbekannten und einen selbst gewählten Text vorzulesen. Das Buch, aus dem der ausgewählte Text stammte, sollte überdies engagiert vorgestellt werden. Besonders eine Schülerin aus der Jahrgangsstufe 7 überzeugte durch einen lebendigen Vortrag und durch sicheres, flüssiges Vorlesen. Alle vier Teilnehmerinnen hinterließen den ermutigenden Eindruck, dass es Spaß machen kann, Braille-Bücher zu lesen.

Die Jury würdigte den Einsatz der Schülerinnen und zeichnete die ersten zwei Plätze der beiden Schulklassen-Kategorien mit einem Sachpreis aus – natürlich mit je einem Buch in Brailleschrift. Im Wettbewerb der 7. Klasse erlangten Enie Henke den 1. Platz und Maisa Shilbayeh den 2. Platz. Im Wettbewerb der Klassen 8 und 9 kamen Romy Schmidt auf den 1. Platz (Klasse 9) und Alisa Guseva auf den 2. Platz (Klasse 8). 

„Die Brailleschrift ist 200 Jahre alt und für blinde Menschen in Schule, Ausbildung, Beruf und im Alltag nach wie vor alternativlos“, betonte der erste Vorsitzende des DVBS, Werner Wörder, bei der Preisverleihung. Er lud die Schülerinnen ein, - vielleicht nicht sofort -, aber irgendwann einmal beim Louis Leseclub des DVBS vorbeizuschauen. Näheres könne man auf der Homepage des DVBS erfahren.

Die vier Jury-Mitglieder – Werner Wörder, DVBS-Mitarbeiter Wilhelm Gerike sowie die beiden blista-Lehrkräfte Susanne Fritsche und Jürgen Rupprath – freuten sich besonders darüber, dass die Schülerinnen sich freiwillig zu diesem Wettbewerb außerhalb ihres Unterrichts angemeldet hatten. Nicht nur deshalb erhielten alle Schülerinnen eine Teilnahme-Urkunde und Süßigkeiten zur Stärkung. Der Nachmittag machte deutlich, wie lohnenswert es ist, die Freude am Lesen in allen Formen zu unterstützen und barrierefreie Lektüren zu fördern. 

Die vier Jury-Mitglieder waren sich einig, dass es im nächsten Jahr eine Neuauflage des Wettbewerbs geben solle. Dann werden auch sehbehinderte und sehende Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit haben, am Wettbewerb um gutes Lesen teilzunehmen.

Bild: (V. l. n. r.) Die blista-Schülerinnen Romy Schmidt und Alisa Guseva (vorne) haben sich fröhlich nach dem spannenden Braille-Lesewettbewerb mit den Jury-Mitgliedern Susanne Fritsche (blista), Jürgen Rupprath (blista), Wilhelm Gerike (DVBS) und Werner Wörder (1. Vorsitzender des DVBS) zum Gruppenfoto zusammengestellt. Foto: DVBS

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